Prolog


Viel zu leicht befolgt man Fritz Eckengas Aufforderung. Doch wenigstens ein paar Gedanken um "Draußen" müssen wir uns doch machen denn alles was passiert, hat Ursachen. In diesem Weblog versuche ich u.a., glaubwürdig erscheinende Informationen mit plausiblen Antworten auf Fragen der Zeit für den Austausch mit ähnlich Denkenden zusammenzutragen, auch wenn Christian Morgenstern einst schrieb: "Die zur Wahrheit wandern, wandern allein."
Tipps und Meinungen können gerne als Kommentare hinterlassen werden.

Montag, 4. April 2016

Quo Vadis Gesellschaft?

soeben gesehen im ZDF: Philosoph Precht im 45-min-Gespräch, (gegen 24 Uhr mal wieder viel zu spät) mit Prof. Heinz Bude ("einer der wirkungsmächtigsten Soziologen Deutschlands", SPIEGEL) über die Zukunft der Gesellschaft, des Systems.

einige Auszüge:

Bude: " ...nee, um die Zukunft Deutschlands habe ich ehrlich gesagt gar keine Angst..."

Precht: "...das was sie beschreiben, ist eine Verschärfung des Konkurrenzkampfs der Menschen..., es wird dir besser gehen als deinen Eltern - ... dieser Faden ist heute gerissen..."

Bude: "Jedenfalls glauben die Leute das..., ... wir sind im Augenblick im Westen dabei, ein  neues Gesellschaftsmodell zu experimentieren. Und zwar eine Gesellschaft, die ohne Mitte funktioniert... die Lage ist viel dramatischer. Ich glaube, wir sind dabei, zu erkennen,... dass eine Gesellschaft, die ohne Mitte ist, existieren kann. Die geht gar nicht unter..."

Precht: "...aber wir wollen nicht dahin..."

Bude: "...das heißt, jede anspruchsvolle Kapitalismustheorie... muss irgendeine Idee eines Akteurs haben, der die Verhältnisse verändert... Wir haben keinen zentralen Akteur mehr..."

Precht: "...ein neues revolutionäres Potenzial?..."

Bude:"Leider nein... ich glaube ich sehe die Situation radikaler als sie."

Precht: "Da bin ich mal gespannt!... Sie machen eine schonungslose, desillusionierende Analyse und kommen eigentlich mit einer windelweichen Zukunftsvorstellung...., man darf ja nicht vergessen, dass diese gleichen Menschen, denen wir dieses Miteinander abverlangen wollen, Menschen sind, die mit einem Milliardenaufwand an Geld jeden Tag berieselt werden, sich Vorteile vor den anderen zu verschaffen in einem unglaublichen Ausmaß... ein milliardenschweres Entsolidarisierungsprogrammm... Und da glauben sie, hat ihr weiches Miteinander irgendeine Chance?

Bude:"...ich glaube die Leute wünschen sich Menschen, die sagen: weißt du nicht eigentlich schon selber, dass es Alternativen gibt? Lass uns doch mal darüber reden...
Wir haben in unserer Gesellschaft ein antikapitalistisches Bewusstsein. Das ist allerdings heimatlos."

Precht: "Wir wählen im Zweifelsfall lieber rechts als links..."

Bude: "Und deshalb lieber Herr Precht, reden sie nicht so radikal und beschwören sie nicht diesen heimatlosen Antikapitalismus! Das Ergebnis ist eine Politik des Hasses. das erleben wir in den USA... Ich glaube...die Option für die Zukunft ist ...die Idee einer neuen sozialen Vernunft. Die Stimmung der Zukunft ist ein wahnsinniges Bedürfnis nach Reparatur unserer Gesellschaft."
...

Nachtrag:
Und den Nagel auf den Kopf traf mal wieder mit jeder ihrer sehenswerten 49 Minuten die Anstalt vom 5. April im ZDF.
Politische Bildung ist ganz einfach: Anstalt gucken - und wissen was man wählen sollte, damit 80 Prozent der Deutschen davon profitierten

dazu passt auch ein Interview mit Georg Schramm

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